A Battle Through History: Das Sabaton Brettspiel

Ein Militär-thematisiertes Deckbuilding-Spiel mit hoher taktischer Komponente – nicht nur für Sabaton-Fans!
In der Rolle als zeitreisender Sabaton bewegt man sich durch verschiedene Epochen der Geschichte, um dort Schlachten (auch gegen MitspielerInnen) zu schlagen, Einheiten zu gewinnen und Reliquien zu sammeln, die am Ende des Spiels Siegpunkte wert sind.

Am Anfang des Spiels starten alle Spieler mit den gleichen Grundeinheiten.
Nacheinander springen die Spieler in verschiedene Zeiten der Kriegsgeschichte, führen (durch ein cleveres Zahnradsystem definierte) Aktionen aus und versuchen anschließend Truppen in der Epoche zu besiegen, die dann ins eigene Deck integriert werden können.
Wer angreift, entscheidet, mit wie vielen Einheiten man gegen seine ausgewählten Gegner antritt.

Jeder Kampf wird in drei Etappen abgehandelt: Fernkampf, Mittelstrecke und Nahkampf. Zwei Würfel und zuvor gesammelte Kampf-Marker sorgen für Unberechenbarkeit in der Auseinandersetzung. Der Gewinner des Kampfes behält die besiegten Karten und erhält zudem als Belohnung Reliquien (die am Ende Siegpunkte bedeuten) oder Siegpunkte in anderen Formen, falls der Gegner ein Mitspielender war.

Nach sechs bzw. acht Runden und 60-120 Minuten ist dann das Ende der Zeitreise erreicht und der ruhmreichste Sabaton wird gekürt.


In unserer Runde wurde das Spiel genauso polarisierend aufgenommen, wie die Band selbst.
Das lag zum einen am Thema (die Kriegsthematik ist einfach diskutabler als Kämpfe zwischen Drachen und Zwergen – doch bei Sabaton wäre jedes andere Thema unpassend gewesen) und zum anderen an der krassen Fokussierung auf Taktik.
Wer jeden Kampf im Vorfeld analysieren und abschätzen will, wird schnell den Unmut seiner MitspielerInnen auf sich ziehen, die in dieser Zeit nichts anderes zu tun haben außer zu warten.
Man muss schon ein bisschen Bauchgefühl walten lassen, um den Spielfluss zu erhalten – auch wenn man dann mal feststellt, dass man sich völlig verkalkuliert hat und ein gefühlt sicherer Kampf total nach hinten losgeht.

Durch die große Anzahl an Karten und schier unendlicher Kombinationsmöglichkeiten wird man in den ersten Partien förmlich erschlagen. Hat man die Spielmechanik und Kampfsystematik aber verinnerlicht, läuft es insgesamt flüssiger.

Wir hatten das Gefühl, dass das Spiel jedoch erst kurz vor Ende sein volles Potenzial ausschöpft. In den ersten Runden ist ein jeder damit beschäftigt, seinen schwachen Grundeinheiten neue Truppen hinzuzufügen – erst später fühlt man sich stark genug, seine MitstreiterInnen zu attackieren – doch da befindet sich das Spiel schon in der finalen Phase…

Doch wie dem auch sei: Das Spielmaterial ist klasse, die Illustrationen hervorragend, die Anleitung multilingual. Das mit gemeinsam mit Sabaton-Bassist Pär Sundstrom entwickelte „A Battle Through History“ ist demnach nicht nur für Brettspiel-erfahrene Sabaton-Fans eine Empfehlung. Wer Bock auf eine variable, taktische und epochenübergreifende Schlacht mit hohem Wiederspielwert hat, liegt hier genau richtig.
Reine Gelegenheitsspieler sollten aber unbedingt vorher prüfen, ob sie sich dieses Kennerspiel zutrauen, denn im Gegensatz zur Musik von Sabaton ist „A Battle Through History“ keine massentaugliche Konsenskost.

Ein Musikvideotrailer und ein Teaservideo, das in die Mechanismen des Spiels einführt, sind bei YouTube verfügbar.


Plus

  • Sehr viele taktische Möglichkeiten
  • Tolle, stimmige Illustrationen

Minus

  • Längere Wartezeiten für die anderen Spieler möglich
  • Zu große Karten für kleine Hände

Getränkevorschlag

Musikvorschlag

Bier

Na was wohl? Sabaton!

Design/Ausstattung

Spielspaß

Spielkonzept

Gesamtschnitt

Bewertung: 8 von 10.

Bewertung: 6.5 von 10.

Bewertung: 4 von 10.

Bewertung: 6 von 10.

Verlag

SpielerInnenanzahl

Spieldauer

Alter

Pegasus Spiele

2-5

60-120 Minuten

ab 14

Armata Strigoi: Das Powerwolf Brettspiel

Kooperativer Kurzzeitspaß beim Kampf zwischen Vampir und Werwolf.
Die Festung der beiden letzten Strigoi muss von den Powerwolf erobert werden. Dafür begeben sich die Spielenden in Form eines Powerwolfs mit verschiedenen Fertigkeiten in den modularen Dungeon, bekämpfen böse Kreaturen um ihr Deck zu verbessern, Blut zu sammeln, um letzten Endes die Strigoi bekämpfen zu können.

Doch Vorsicht! Die Vampire schlagen mit äußerster Härte zu, wenn sie einen Werwolf finden und bringen Chaos über die Welt, falls zu viel Schaden gegen die Powerwolfs ausgeteilt wird. Daher ist es wichtig (ohne eine Taktik vorweg nehmen zu wollen), sich entsprechend schlau zu verhalten...

Hier ist auch der große Schwachpunkt des Spiels: Hat man einmal verstanden, wie das Spiel funktioniert, hat man es schon "durchgespielt". Der Wiederspielwert ist quasi Null. Bis zu diesem Punkt macht es aber durchaus Spaß die Mechaniken zu verstehen, die Decks zu verbessern und sich an den zahlreichen Anspielungen zur Band Powerwolf zu erfreuen. Weiterhin ist der modulare Aufbau des Spielbretts, das auch während der laufenden Runde taktisch verändert werden kann, ein Pluspunkt. Auch das starke Artwork und Design sind ein Hingucker, auch wenn die Mischung zwischen Fotos und Zeichnungen eine fragliche Entscheidung ist, sodass die Atmosphäre zwischen "Coolness" und "Cringe" schwankt. 

Trotzdem ist das Spiel zu schnell verbraucht. Vielleicht würde eine erhöhte Schwierigkeit und eine Kampagne gut tun: Die Powerwolfs erobern Gebiete in Tismania, stellen sich ihr Deck im Laufe der Kampagne zusammen, bekommen bessere Eigenschaften, verändern Spielgeschehen und kommen dann in die letzte Festung der Strigoi.

Unsere Runde hatte das Spiel nach 3 Runden "geknackt". Somit hat die extrem unübersichtliche Anleitung lesen und alles vorbereiten ca. so lange gedauert wie das Spiel selbst, was keine sonderlich gute Bilanz ist. Kann da die Erweiterung "Armata Strigoi: Das Powerwolf Brettspiel – Resurrection" aus der Patsche helfen? Vielleicht gehen wir der Sache noch nach!

Somit bleibt Armata Strigoi wohl ein Spiel für Fans von Powerwolf, die bereit sind, sich für kurze Zeit in so etwas reinzufuchsen und dann stolz die Schachtel ins Regal stellen, denn cool war es schon!

Plus

  • Gutes Design
  • Gute Ausstattung
  • Teamerfahrung
  • Modularer Aufbau

Minus

  • Kaum Wiederspielwert
  • Zu einfach
  • Unübersichtliche Anleitung

Getränkevorschlag

Musikvorschlag

Bloody Mary

Na was wohl? Powerwolf!

Design/Ausstattung

Spielspaß

Spielkonzept

Gesamtschnitt

Bewertung: 7.5 von 10.

Bewertung: 4.5 von 10.

Bewertung: 4.5 von 10.

Bewertung: 5.5 von 10.

Verlag

SpielerInnenanzahl

Spieldauer

Alter

Pegasus Spiele

2-5

60-90 Minuten

ab 14

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