"Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen."
Als „Dominion“ 2009 den Preis als „Spiel des Jahres“ abstaubte, war das auch der Moment, der den Begriff „Deck-Building“ in der stetig wachsenden Spieleszene fest etablierte. Seitdem ist der tolle Mechanismus nicht mehr wegzudenken und findet in vielen Spielen Anwendung. Auch „Tanto Cuore“ von Masayuki Kudou gehört zu den klassischen Deck-Building-Spielen. Das hier besprochene „Tanto Cuore Oktoberfest“ ist eine eigenständige Fortsetzung des Originals, die aber auch mit den anderen Teilen der Reihe kombiniert werden kann. Die Mixtur aus amerikanischem Spielsystem, japanischen Manga-Artworks und Ur-deutschem Bier-Thema ist reichlich wild und setzt voraus, dass man mit (typisch japanisch) frivolen Abbildungen kein grundsätzliches Problem hat. Na dann: S Glas in'd Hand, zum Wohl mitnand! Wie unschwer zu erraten ist, führt uns das Spiel in ein Festzelt, in dem wir als „Herr des Hauses“ süße „Dienstmädchen“ beschäftigen, Bier trinken und dadurch Siegpunkte sammeln, um am Ende als „perfekter Meister“ das Spiel zu gewinnen. Wie es die meisten von „Dominion“ kennen dürften, wird ein Set verschiedener Karten in der Mitte ausgelegt (Dienstmädchen, Ereignisse, Bier,…) und jeder Spieler erhält seine Handkarten. Ganz klassisch wird nun Stück für Stück das eigene Deck optimiert, erweitert und verbessert, um die Chancen auf den Sieg zu erhöhen. „Tanto Cuore Oktoberfest“ spielt sich dabei ähnlich wie Dominion. Der größte Unterschied liegt wahrscheinlich im „Privatraum“ - ein Bereich, in den die Bierkarten gespielt werden, ohne dass sie wieder auf der Hand landen. Aber Vorsicht! Wie im wirklichen Leben gilt: Wer zuviel trinkt, der könnte es bereuen! "Alkohol, Du edler Geist, wie oft Du mich zu Boden reisst, Und reisst Du mich auch zehn Mal nieder, Ich steh auf, und saufe wieder." Auch wenn manche Übersetzungen etwas ungelenk und falsch wirken (ich vermute, dass man der Einheitlichkeit wegen an den Begriffen und Bezeichnungen der anderen Teile festgehalten hat), kommt das Oktoberfest-Thema ziemlich gut rüber - auch dank der Bier-Karten und dem damit verbundenen Alkoholpegel. Mit den über 300 enthaltenen Karten gibt es reichlich viele Möglichkeiten, die Auslage – und damit das Spielgeschehen – zu beeinflussen. In unseren bisherigen Partien kam deshalb auch noch keine Langeweile auf. Denn auch wenn die Artworks manch einen irritieren mögen: „Tanto Cuore Oktoberfest“ ist ein gutes Deckbuilding-Spiel und für Fans des Spielprinzips eine hervorragende Alternative zu den wahrscheinlich schon längst abgegriffenen Klassikern im Schrank…
Plus
- Verrückte, unkonventionelle Mischung
Minus
- Teils merkwürdige Übersetzung
Getränkevorschlag
Musikvorschlag
Na, Bier natürlich!
Blasmusik für die Traditionalisten oder „Steinfeld“ von Drescher für die, die es im Bierzelt krachen lassen wollen!
Design/Ausstattung
Spielspaß
Spielkonzept
Gesamtschnitt
Verlag
SpielerInnenanzahl
Spieldauer
Alter








