Spirit Island

Die Invasoren kommen und wollen eure Insel kolonialisieren! Als Naturgeister dürft ihr das nicht zulassen und müsst euren Inselbewohnern beistehen! Ein Kooperatives Spiel für gewievte SpieleexperInnen.
Geistreich

Habt ihr euch bei Spielen wie Siedler von Catan und anderen Kolonialisierungsspielen einmal gefragt wie das wohl Einheimische finden und was mit der dortigen Natur passiert? Der Autor von Spirit Island, R. Eric Reuss, hat das getan und ein Spiel entwickelt, das man hier und da als „anti-Siedler“ bezeichnet. 
Treffender könnte die Bezeichnung kaum sein. In diesem Spiel schlüpft ihr in die Rolle von Naturgeistern, die versuchen die Dahan und deren Heimatinsel vor den „Invasoren“ zu beschützen, wenn es sein muss mit Gewalt, der Gewalt der Natur. Die Invasoren besiedeln eure Insel und bauen Dörfer und Städte. Dadurch verödet stellenweise das Land und die Dahan müssen weichen. Doch 1-4 Naturgeister (von insgesamt 8 verschiedenen) kommen ihnen zu Hilfe. So kann zum Beispiel der Geist „Hunger des Ozeans“ einen Tsunami auslösen, um Invasoren von Küstengebieten zu vertreiben oder der „Pfeilschnelle Blitzschlag“ einen wütenden Sturm herbeirufen, um den Invasoren zu schaden. Alle Naturgeister arbeiten dabei zusammen, um die Invasoren in die Flucht zu schlagen. Das Spielkonzept ist dabei gut durchdacht. Eine Spielrunde ist in 3 Phasen untergliedert. Nachdem jeder Geist entschieden hat, wie er sich im Spiel weiterentwickeln möchte und welche Karten er spielen möchte, werden zuerst alle „schnellen“ Fähigkeiten der Geister ausgeführt. Dann verwüsten die Invasoren das Land und anschließend werden die „langsamen“ Fähigkeiten der Geister ausgeführt. Dabei dürfen die Geister nicht nur auf sich schauen, sondern sollten sich auch gegenseitig unterstützen um gemeinsam den Invasoren maximal zu schaden. Zusätzlich bekommt man mit den ausgespielten Karten auch „Elemente“, die weitere Fähigkeiten freischalten können. Grundsätzlich sei hier sehr positiv zu erwähnen, dass keine Entscheidung die man fällt für sich steht. Alles was man tut hat noch zusätzliche Effekte, die man bei der Wahl seiner Aktionen berücksichtigen muss und alles beeinflusst sich gegenseitig. So wird auch die Natur, die man hier vertritt, gut wiedergespiegelt. Wie auch das Gefüge der Natur ist dieses Spiel Komplex und erfordert viel nachdenken. Dabei kann man sagen, dass die Komplexität des Spiels mit der Anzahl der Spieler steigt, da die möglichen Entscheidungen noch vielfältiger werden. Doch deshalb und auch wegen der stark unterschiedlichen Spielweise der Naturgeister ist jede Partie anders. Eines haben jedoch alle Partien gemeinsam: ihr müsst so viel Furcht unter den Invasoren säen wie möglich! Die Furcht besitzt hierbei einen klugen Mechanismus, über den man während des Spiels die Siegbedingungen vereinfachen kann (oder eher muss, wenn man eine Chance haben will). Der Einstieg in das Spiel wird glücklicherweise durch ein sehr gutes Regelwerk unterstützt. So lernt man das Spiel zunächst mit vereinfachten Regeln, einer vorgegebenen Reihenfolge von neuen Fähigkeiten und den „einfacheren“ Geistern. Jedem Spieleprofi, der hier die Nase rümpfen sollte sei gesagt:  auch für dich ist es ratsam zumindest die erste Partie mit den Einsteiger-Regeln zu spielen. Ist man dann bei den Regeln für Fortgeschrittenen angelangt und will mehr stehen einem noch Szenarien zur Verfügung, die neuen Schwung in das Spiel bringen.
Spirit Island ist ein liebevoll gestaltetes und gut durchdachtes Spiel für Experten. Es bietet keine „Pauschallösungen“, sondern erfordert viel Hirnschmalz und gute Kommunikation zwischen den Geistern. Wie bei jedem kooperativen Spiel besteht die Gefahr des alpha-Spielers, ist aber verglichen mit anderen Spielen reduziert, da jeder Geist seine eigenen Handkarten hat und selbst am besten weiß wo gerade die Stärken des Geistes liegen. Abschließend kann man sagen, dass Spirit Island eine schöne Herausforderung für erfahrene Spieler ist, die auch mal auf der anderen Seite stehen wollen.

Plus

  • Innovatives Spielkonzept
  • Sehr kommunikatives Spielerlebnis
  • Große Variabilität

Minus

  • Man kann das Spiel „durchspielen“
  • Nichts für GelegenheitsspielerInnen

Getränkevorschlag

Musikvorschlag

Kräutertee/Moorgeist

Ghost Inside

Design/Ausstattung

Spielspaß

Spielkonzept

Gesamtschnitt

Bewertung: 8 von 10.

Bewertung: 8.5 von 10.

Bewertung: 10 von 10.

Bewertung: 9 von 10.

Verlag

Naturgeister

Spieldauer

Alter

Pegasus

1-4

60 – 180 Minuten

ab 12

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