Dominant Species

Harmonie beim Spielen ist nicht so dein Ding? Dann ist dieses Spiel genau das richtige! Bei Dominant Species müsst ihr versuchen eure Spezies zur vorherrschenden auf der Erde zu machen. Die Vernichtung der anderen ist dabei ein legitimes Mittel.
Survival of the fittest

In diesem Spiel gilt es nicht nur die eigenen Stärken auszuspielen, sondern auch gezielt die Schwächen der GegnerInnen gnadenlos auszunutzen. Auch wenn der Begriff der „Natur“ weithin positiv konnotiert ist, zeigt dieses Spiel gekonnt die grausamen Seiten der Natur auf. So versuchen 2-6 Spezies, die durch unterschiedliche Spielboni eine etwas andere Spielweisen fördern sollen, im Wettlauf mit der Eiszeit ihre Dominanz auszubauen oder zu verteidigen.
Um das zu erreichen müsst ihr versuchen eine Vielzahl an Arten eurer Spezies über die sich im Spielverlauf erweiternde Karte zu verteilen. Doch nicht nur die Masse an Arten, sondern auch eine möglichst gute Anpassung der eigenen Spezies an die gegebenen Lebensräume sind von zentraler Bedeutung. Die von den Spielern gesteuerte Entwicklung des Spielbretts ist dabei besonders spannend. Dafür werden die aus Die Sieder von Catan bekannten Hexagone genutzt. Man startet zentral auf dem Spielbrett mit ein paar Feldern und einem vergletscherten Feld als Zentrum. Während weitere Felder mit unterschiedlichen Lebensräumen erkundet werden breitet sich die Vergletscherung, die eine zentrale Rolle im Spiel einnimmt, ebenfalls weiter aus und zwingt die Spezies zur Bewegung über das Spielbrett. Die Anpassung der Spezies an ihre Umgebung funktioniert jedoch nicht über die unterschiedlichen Lebensräume, sondern über die „Elemente“, die sich besser als „Nahrungsgrundlagen“ bezeichnen lassen, die sich durchaus schnell ändern und dadurch ein Aussterben vieler Arten zufolge haben können. Eine weitere interessante Mechanik ist auch die Platzierung der Aktionssteine. Je nach SpielerInnenzahl besitzt jeder unterschiedlich viele dieser Figuren, die das Zentrum des Spiels bilden. Diese platziert ihr auf einer Aktionsleiste, die am Rande des Spielbretts zu finden ist, und sich aus 12 Aktionen mit unterschiedlich vielen Feldern für die Aktionsfiguren aufbaut. Nach Reihenfolge (die sich während des Spiels ändern kann) wird jeweils ein Aktionsstein platziert, bis kein Spieler mehr welche besitzt. Anschließend werden diese Aktionen in einer festgelegten Reihenfolge abgearbeitet. Die SpielerInnenanzahl hat dabei einen großen Einfluss auf die Spielmechanik. So bietet das Spiel eine hohe Zahl an Spielvarianz und unterschiedlichen Spielweisen. Oft sogar so viele, dass es kaum möglich ist alle Eventualitäten zu bedenken. Das macht das Spiel gerade für die ersten Partien sehr kompliziert. Diese Startschwierigkeiten sind für komplexere Spiele jedoch normal und lassen sich durch gute Spielanleitungen wett machen. Diese Möglichkeit wurde hier leider mit einem unterirdischen Regelwerk verspielt. Die englische Version der Regeln können etwas Abhilfe schaffen, sofern man über gute Englischkenntnisse verfügt. Auf deutsch kommen dann aber zu einer ohnehin nicht guten Anleitung zahlreiche Übersetzungsfehler oder Mehrdeutigkeiten dazu (z.B. gibt es die Begriffe Bonus-Punkte, extra-Punkte und Zusatz-Punkte, die aber alle dasselbe meinen). Das Design lässt ebenfalls etwas zu wünschen übrig. Die einzelnen Teile des Spiels für sich genommen sind zwar gut gemacht, das Spiel wirkt aber, als hätte man das Design aus mehreren Spielen zusammengewürfelt.
Stört ihr euch aber nicht an einem wenig konsistenten Design und habt euch durch die mit „mäßig“ noch wohlwollend beschriebene Anleitung gekämpft, erwarten euch einige Stunden (besonders am Anfang können die 2-4 h nach Herstellerangaben auch leicht überschritten werden) eines packenden (nicht gerade billigen) Spiels, das ein ähnliches Feindseligkeitspotential wie ein Risiko entfalten kann. Gerade durch die Dominanz-Karten am Ende jeder Runde, die dem Spiel zusätzliche Würze verleihen, können unter anderem die Ausrottung der gegnerischen Arten vorangetrieben werden. Für erfahrene SpielerInnen bietet Dominant Species einen Abendfüllenden Kampf um die Vorherrschaft auf der Erde, der es gekonnt schafft, dass sich die lange Spieldauer nicht so lange anfühlt.
Wer ein simples Spiel zum Stimmung anheben oder hochhalten sucht, kommt hier voll auf seine Kosten.

Plus

  • Abwechslungsreiche Möglichkeiten
  • Viel Interaktion zwischen SpielerInnen
  • Kaum „untätigkeits-Pausen“ beim Spielen

Minus

  • Mangelhafte Spielanleitung
  • Inkonsistentes Design

Getränkevorschlag

Musikvorschlag

Spezi… viel Spezi…

Domination Inc.

Design/Ausstattung

Spielspaß

Spielkonzept

Gesamtschnitt

Bewertung: 5 von 10.

Bewertung: 8 von 10.

Bewertung: 8 von 10.

Bewertung: 6.5 von 10.

Verlag

Spezies

Spieldauer

Alter

GMT Games

2 – 6

2 – 4 Stunden

ab 14

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