In Ägypten wurde eine uralte, lange vergessene Pyramide entdeckt, die die Aufmerksamkeit vieler Forschungsteams auf sich lenkt. Welche Schätze die Archäologen wohl in der Grabkammer erwarten werden? Doch der Weg dorthin ist nicht ganz einfach. Nicht nur die Konkurrenz behindert einen beim tieferen Eintauchen in den Pyramidenkomplex – auch sind viele Wege durch riesige Stein-Skarabäen versperrt. Und was war das? Hat sich dort gerade ein solcher bewegt? Wir Spieler schlüpfen in die Rolle eines dieser Forschungsteams und erhalten hierfür zwei Spielfiguren, die auf dem (variablen) Spielfeld am Eingang zur Pyramide platziert werden. Wer zuerst beide Figuren bis ins Ziel (die Grabkammer) gebracht hat, gewinnt. In jeden Spielzug kann man wahlweise versuchen, einen seiner eigenen Forscher zu bewegen (durch ablegen einer von drei Handkarten), einen gegnerischen Forscher zu behindern (durch Ablage von drei Handkarten mit gleichem Hieroglyphen-Symbol) oder einen Code zu knacken. Diesen, aus ägyptischen Zeichen bestehenden Code, legt jeder Spieler vor dem Spiel für seinen Nachbarn fest. Im klassischen Mastermind-Stil können dann im Spiel ein Symbol und die richtige Position erraten werden. Bei Erfolg können dann u.A. die überall auf dem Spielfeld liegenden Skarabäen verschoben werden, um mit seinen Figuren schneller ans Ziel zu gelangen – Idealerweise direkt dorthin, wo es die anderen Forscher blockiert. Doof nur, dass natürlich alle die gleichen Pläne haben... das Wettrennen beginnt! So weit, so gut. Die Kombination aus Wettlauf, Glücks- und Rätsel-Elementen ist durchaus gelungen – auch wenn die Autoren dabei kein echtes Neuland betreten. Tar´Aram macht für einige Runden Spaß, doch um auf Dauer zu fesseln, fehlen dem Spiel Elemente, die über das einfache Grundprinzip hinausgehen. Denn egal wie weit man die variablen Spielfelder ergänzt und kombiniert – am Ende bleibt die Spielmechanik immer gleich. In unseren Partien hat zumeist der Spieler gewonnen, der am meisten Glück beim Kartenziehen hatte oder derjenige, der mit der Taktik „Vollgas voraus“ so schnell wie möglich nach vorne gezogen ist. Ist das einmal klar, verliert Tar´Aram schnell seinen Reiz. Was mir jedoch am meisten fehlt, ist ein Element, das mich als Spieler in die Thematik des Spiels zieht. Denn auch wenn die (zum Teil mit witzigen Ester-Eggs versehenen) Artworks schön gemacht sind, geschieht im Spielverlauf eigentlich nichts, was das Abenteuer einer Pyramidenerkundung in den Köpfen greifbar macht. Es hätte keinen Einfluss auf das Spielgeschehen, wenn man die Artworks durch eine Rennbahn, ein Asteroidenfeld oder einen Waldweg tauschen würde. Schade – denn das Thema gibt doch eigentlich viel mehr her…
Plus
- Gute Ausstattung
- Spieldauer und Spielfeld variabel
Minus
- Taktische Möglichkeiten eingeschränkt
Getränkevorschlag
Musikvorschlag
Honigtee
Nile oder Maat
Design/Ausstattung
Spielspaß
Spielkonzept
Gesamtschnitt
Verlag
Spieler
Spieldauer
Alter
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