Anfang der Neunziger gab es unter dem Titel „Um die Welt mit Willy Fog“ eine süße Zeichentrick-Serie, die auf Tele 5 ausgestrahlt wurde. Darin wurde die „Reise um die Erde in 80 Tagen“ von Jules Verne mit Tieren in den Hauptrollen kindertauglich auf die Fernsehgeräte gebracht und stellte meinen ersten Berührungspunkt mit dem Roman von 1873 dar. So weckt das ebenfalls auf diesem Roman aufbauende „80 Days“ natürlich direkt nostalgische Gefühle bei mir – auch wenn die Umsetzung ganz anders ausfällt. Jeder Mitspielende schlüpft in die Rolle eines von acht Reisenden (in diesem Fall aber keine Tiere, sondern sehr schön diverser Charaktere), erhält einen Koffer und etwas Geld, um die Reise in London zu beginnen. In fünf Zeitabschnitten gilt es nun Streckenabschnitte zurückzulegen, um nach 80 Tagen wieder in der britischen Hauptstadt anzukommen. Dabei gilt es nicht nur sparsam mit dem Geld umzugehen (weil die Kosten für Bahn, Schiff oder Ballon fortwährend steigen), sondern auch verschiedene Aufgaben zu erfüllen, für die man Ausstattungen wie Regenschirme, Schuhe oder sogar Revolver erwerben muss. Mindestens vier solcher Aufgaben oder Abenteuer müssen bewältigt werden, bevor man London erreicht, um Chancen auf den Sieg zu haben. In seiner Grundform ist „80 Days“ ein ganz klassisches, schön illustriertes Familienspiel, das für fast jede Altersklasse auf den Tisch gebracht werden kann. Durch den zweiseitigen Spielplan (mit zusätzlichen Optionen) und das ergänzende Assistenten-Modul kann das Spiel jedoch deutlich komplexer und variabler gestaltet werden, um auch routiniertere Vielspieler anzusprechen. Da Spielablauf und -mechanik letztendlich aber doch immer in sehr ähnlichen Mustern verlaufen, wird der Wiederspielwert zwangsläufig nach und nach sinken. Die rund 30,- €, die man für „80 Days“ aktuell investieren muss, sind aber mehr als fair – zumal es auch gar nicht mehr viele solcher klassischen Familien-Brettspiele gibt. Achtung: Dem Spiel liegt ein zusätzlicher, französischer Kartensatz bei. Achtet darauf, den für euch richtigen zu öffnen und nicht beide zu vermischen, wie es uns passiert ist… 😊
Plus
- Wertiges Material
- Deutscher und französischer Kartensatz enthalten
Minus
- Kein Dauerbrenner
- Warum „jonglieren“?
Getränkevorschlag
Musikvorschlag
Wasser in der Reiseflasche
Jorn – „Traveller“
Design/Ausstattung
Spielspaß
Spielkonzept
Gesamtbewertung
Verlag
SpielerInnenanzahl
Spieldauer
Alter





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